Netzgesellschaft schafft Grundstein für Power to Heat-Anlage

Am Mittwoch, dem 6. September 2023, haben wir mit unserer Muttergesellschaft, der Stadtwerke Rostock AG, und gemeinsam mit dem Stromübertragungsnetzbetreiber 50Hertz die neue Power-to-Heat Anlage (PtH) auf dem Gelände der Stadtwerke in Marienehe in Betrieb genommen. Der Elektrokessel mit einer Leistung von 20 Megawatt nutzt zukünftig überschüssigen Strom aus Windenergie und erzeugt daraus klimaneutrale Wärme für Rostock.

Für die erfolgreiche Inbetriebnahme der PtH-Anlage hat die Stadtwerke Rostock Netzgesellschaft mbh den Grundstein gelegt. „Für uns als Netzbetreiber war der Bau der Anlage etwas Besonderes. Nach der europaweiten Ausschreibung konnten wir die 110-kV-Anschlusslösung mitgestalten. Das beinhaltet den Neubau der Schaltanlage sowie das Umverlegen und das Neuanbinden aller 110-kV Netzanschlusskabel. Dieser Eingriff in das bestehende und funktionierende technische System der Gas- und Dampfturbinenanlage galt es auf einen minimalen Zeitraum zu begrenzen“, erklärt der Geschäftsführer der Stadtwerke Rostock Netzgesellschaft mbH, Gerald Schubert.

Er blickt zudem zufrieden auf die Beteiligung des Rostocker Stromnetzbetreibers am Bauprojekt zurück. „Aus unserer Sicht war die Zusammenarbeit mit der Stadtwerke Rostock AG bei der Errichtung der Anlage sehr erfolgreich, denn die Rahmenbedingungen waren in den Jahren 2020 bis 2023 sehr dynamisch, was wiederum die Errichtung der Anlage erschwerte.“ Nicht nur mussten alle Coronamaßnahmen eingehalten werden, die Ukrainekrise führte außerdem zu extremen Lieferschwierigkeiten für sämtliche Bauteile und erhöhten Kosten aufgrund der Inflation. „Und dennoch ist die Schaltanlage mittlerweile seit einem Jahr in Betrieb − exakt nach vorgegebenen Zeitplan und Budget“, so Gerald Schubert.

So funktioniert die Anlage

Wenn die Erneuerbaren Energien im Norden viel Strom erzeugen und dieser weder vor Ort verbraucht noch aufgrund fehlender Stromleitungen nach Süden weitertransportiert werden kann, müssen oftmals Windräder abgeregelt und die Betreiber für die Verluste entschädigt werden. Um den grünen Überschussstrom zukünftig effizienter zu nutzen, kooperieren die Stadtwerke Rostock AG mit dem Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz.

Power-to-Heat sei eine einfache und effiziente Technologie, mit Strom Wasser zu erhitzen und damit Gebäude zu beheizen oder Wärme für industrielle Prozesse zu erzeugen, sind sich alle Projektbeteiligten einig. Außerdem sei die Technologie ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einem CO2-neutralen Rostock. „Mit dieser Anlage tragen wir dazu bei, dass erneuerbare Energien nicht abgeregelt werden, sondern wir nicht verbrauchte Energie vor Ort als Wärme nutzen“, sagt Oliver Brünnich, Vorstandsvorsitzender der Stadtwerke Rostock AG.

Bildergalerie zum Bau der 110-kV-Anschlusslösung